Der Vortrag von IGMG-Präsident Christian Utz anlässlich der Aufführung von Mahlers Dritter Symphonie durch das Simón Bolívar Symphony Orchestra of Venezuela unter der Leitung von Gustavo Dudamel führt in das Werk ein.
Das Zusammenführen des Tragischen und des Komischen, ergänzt durch Zwischenstufen wie das Groteske, gehört zu den Grundeigenschaften von Gustav Mahlers Musik. Das wird deutlich am direkten Nebeneinanderstellen von ernsten und heiteren Satz-Charakteren wie im 4. und 5. Satz der Dritten Symphonie, aber auch in der Mehrdeutigkeit einzelner Motive, Themen oder Passagen, von denen beim Hören offen bleibt, ob sie „ernst gemeint“ sind oder doch ironische Distanz verraten. Der Vortrag führt ausgehend von diesen Überlegungen durch die „Kosmologie“ der Dritten Symphonie und weist auch auf die geistigen Hintergründe des Werks (u. a. in der Auseinandersetzung mit Friedrich Nietzsche) sowie auf Aspekte der Interpretationsgeschichte hin.